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Beiträge aus 2021

 

Durchgewunken und schon veröffentlicht

 

Das geht so schnell, da wird einem schwindelig. Am 26.01.2021 wurde der von der Baudeputation abgenickte vorhabenbezogene Bebauungsplan von unserer Stadtbürgerschaft beschlossen. Hier der Videomitschnitt:

Gut zu erkennen ist, dass einige der Abgeordneten schon nach Hause wollten, die Tagesordnung wurde kurzfristig angepasst. So angepasst sind auch alle Abgeordneten, dass keiner ausscherte und  der vorhabenbezogene Bebauungsplan  einstimmig durchgewunken wurde.

Wir haben Zweifel, ob auch nur eine Abgeordnete außerhalb der Deputation sich mit der Vorlage befasst hat, und auch die Deputation hat nicht wirklich alles durchgearbeitet.

Nun, mit der Veröffentlichung hat es die Bürgerschaft auch eilig, Zack, etwas mehr als eine Woche, und es steht im Amtsblatt. Bei allen Wünschen nach Geschwindigkeit: es gibt Dinge, die sollten intensiv überlegt werden, die Abgeordnenten sollte auch mit der Materie vertraut sein, und der Fraktionszwang ist, mit Verlaub, eine Ohrfeige für demokratische Prozesse.

So wird es dann ein Fall für andere Prozesse.

Da wird keine Zeit verloren, Bäume weg, die stören nur

(08.12.2021) Heute Morgen wurde mit dem Fällen der Bäume in der Kohlhökerstraße begonnen. Warum? Weil es billiger ist. Das Brandschutzkonzept für die geplanten drei Blöcke sieht Straßenraum als Platz für die Feuerwehr vor. Zack, weg mit den lästigen Bäumen, zack, öffentliches Eigentum zerstören, Ersatzpflanzungen dubioser Qualität werden irgendwann folgen.. Tja, Danke an die Stadtbürgerschaft, Danke an die Bauverwaltung für die Erhöhung der Straßensicherheit (gibt ja dann auch kein rutschiges Laub mehr) und ein großes Bravo für weitere Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele. Es ist doch immer prima eine Grüne Bausenatorin zu haben, damit auch im Detail auf Umweltschutz geachtet wird...
Auch wenn der Abriss weiter geht, und über unseren Tellerrand hinaus sind wir weiter aktiv:
 

Am 2. und 9. November 2021 haben wir uns mit elf weiteren  Bremer Bürgerinitiativen zusammengeschlossen, nämlich „Platanen am Deich“, „Bremer Bahnhofsplatz Initiative“, „Oslebshausen und Umzu“, „Erhalt der nördlichen Lesumwiesen“, „Mobilitätsfrieden – Bürger Findorff“, „Klimawald Gete-Vahr“ „Mobilitätsfrieden – Östliche Vorstadt“, „Pro Unibad“, „Grünes St. Magnus“, „BürgerInneninitiative PROtest Kornstraße“ und „Blumenstraße“. Uns allen ist gemeinsam, dass wir  Probleme, die alle betreffen, insbesondere bei der Stadtentwicklung und der Bekämpfung von Umweltsünden, künftig gemeinsam angehen.

So unterschiedlich alle Initiativen sind, so ist uns allen klar, dass uns nicht auf "nicht vor meiner Haustür" ankommt, sondern auf verträgliche Lösungen in den Stadtteilen, auf eine Stadtentwicklung, die nicht Geld vor Gesundheit, Gier vor Gemeinschaft stellt.

Wir haben in Bezug auf unsere gemeinsamen Ziele ein Grundsatzpapier verfasst, 7 Seiten, ja, etwas trockene Kost, Ok, aber lest mal, und vielleicht werdet ja auch Ihr aktiv, einfach weil es nicht egal ist, wie sich unsere Stadt entwickelt.

In Bezug auf unsere kleine Baustelle ist evoreal weiter munter am Abreißen, das Verwaltungsgericht mochte die Abbruchgenehmigung nicht aufheben. Das ist schade, aber jeder Eigentümer darf mit seinem Eigentum fast alles machen was er will, auch abreißen. Sollte der Vorhabenbezogene Bebauungsplan unwirksam sein, dann ist da halt erstmal eine Baulücke. Wir hoffen auf einen baldigen Termin beim Oberverwaltungsgericht.

Erste Bremer Schlaglochwette mit Baustellenspaziergang am 16.10.2021 um 13 Uhr 

Evoreal will abreißen, aber so einfach ist es dann auch wieder nicht....
Neuer Flyer: HIER downloaden

Mit Abbruchgenehmigung und Baugenehmigung in der Tasche geht es jetzt tatsächlich los. Das Boulespiel ist schon abmontiert, die Baustelle wird eingerichtet, und die AnwohnerInnen bekommen einen Vorgeschmack auf die nächsten Jahre.

Besonders schön sind die Durchfahrten der Tieflader gewesen, die dann teilweise rückwärts durch die Salvador - Allende- Straße auf den Rembertikreisel fuhren, um dort dann entgegen der Fahrtrichtung ihren Weg zu suchen.
Erfrischend auch das Abladen von Baucontainern aus einem Halben Meter Höhe.
Unserer Kenntnis nach soll zunächst der Innenraum entkernt werden, Türen, Wandverkleidungen etc. mit entsprechendem Verkehr zur Abfuhr der Baustoffe.
Wenn Ihr Zeit und Lust habt, unternehmt einen Spaziergang durch die Kohlhökerstraße, und schaut Euch den Fortschritt an.

Am 18. September haben  wir über den Gartenzaun in der Salvador Allende Straße informiert und Flyer sowie Poster verteilt, der Spaziergang war, einschließlich Samstagsarbeit auf der Baustelle, sehr unterhaltsam.


Und sonst so?
Wir geben noch lange nicht auf, schon weil die geplante Baumaßnahme eine üble Ressourcenveschwendung ist, weil im Vorfeld des Baus nunmehr seit drei Jahren mehrere Wohnungen in der Kohlhökerstraße leer stehen, die gehören zum LZB Komplex, evoreal vermietet die aber nicht, weil, kommt ja die Baustelle, und die Wohnungen sollen, Überraschung, saniert werden. Heißt natürlich: mindestens drei bislang noch bezahlbare Wohnungen sind vom Markt und kommen aufgehübscht und nicht mehr so bezahlbar irgendwann wieder auf den Markt.

Das wird sehenden Auges schon seit geraumer Zeit geduldet, eigentlich wäre das schon nach dem Wohnraumschutzgesetz von 2018 genehmigungspflichtig gewesen, aber , na ja, was soll ich sagen, 2019 wurden mal Personalstellen diskutiert.. die Umsetzung des Gesetzes ist mangels Kontrolle eher dürftig, das Gesetz selber eher symbolisch. Sollte damals dem Air B&B Wildwuchs entgegen wirken, war aber eher eine lahme Ente, wie jede/r, der von Air B&Bs umzingelt ist, bestätigen wird
Anwohner post5.jpg
Anwohner post5.jpg
Es werden also erstmal bezahlbare Wohnungen vernichtet, mit dem Versprechen, neue zu bauen, die irgendwann fertig werden. In der Zwischenzeit wird die Lebensqualität der AnwohnerInnen für mehrere Jahre erheblich verschlechtert, und auf Dauer Innerstädtischer Raum zur Wüste gemacht. Die Ersatzpflanzungen für die zur Fällung vorgesehenen Straßenbäume sitzen teilweise auf der Tiefgarage, ob die dann eine normale Lebensdauer haben werden - keine Ahnung.

In Diskussionen habe ich mittlerweile gemerkt, wie die Mär von den tollen Sozialwohnungen, die bei der ganzen Aktion rausspringen sollen, die Hirne vernebelt. Das Land Bremen hat sich dem Klimaschutz verpflichtet. Wenn diese Selbstverpflichtung nicht eine leere Floskel bleiben soll, dann ist in Bezug auf Bauen, Wohnen, Stadtplanung mal ein wenig mehr Stringenz gefragt.

Offensichtlich haben Uni und Hochschule Raumbedarf, sonst würde nicht bezüglich des ehemaligen Sparkassenbaus am Brill diskutiert. Das Staatsarchiv hat definitiv Raumbedarf, da ist schon die nächste Großbaustelle in der Pipeline. Die Chance auf eine direkte, kurzfristig umzusetzende Nutzung des Gebäudes an der Kohlhökerstraße hat Bremen verpennt, um das mal deutlich zu sagen. Evoreal hat das Gebäude als gebrauchte Büroimmobilie gekauft. Es gab und gibt keinen Grund, den Bebauungsplan zu ändern. Wir haben daher einen Normenkontrollantrag eingereicht, entschieden ist noch nichts.
                                                                                                                            














 

 Gleichwohl laufen die Vorbereitungen des Abbruchs auf Hochtouren, wie der Weser-Report berichtet:So ganz zutreffend ist der Bericht noch nicht, am Schluss heißt es, der Neubau falle kleiner aus als  ursprünglich geplant. Das ist nicht korrekt. Vielmehr ist es so, dass mehr Wohneinheiten mit mehr Quadratmetern entstehen sollen, das, was an Geschossen an einem Turm weggenommen wurde, ist mit Zuschlag auf die anderen drauf gekommen, so dass es dann so drei zumindest  Möchtegern Hochhäuser werden sollen.                                                              Die Fassaden in billigstem Riemchenklinker, von mutiger Architektur, von  Modernität keine Spur.                                                                                                                              Vielmehr eine grottige Schachtelbauweise, provinzieller geht es kaum noch.

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